News03 May 2009


David Langat und Susanne Hahn siegen, André Pollmächer überzeugt in Düsseldorf

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Susanne Hahn en route to her PB 2:29:26 victory in Dusseldorf (© Victah Sailer)

David Langat, Susanne Hahn und André Pollmächer sorgten für die Höhepunkte beim Metro Group Marathon Düsseldorf. Während Langat in 2:10:46 Stunden gewann und die zweitbeste je in dieser Veranstaltung erzielte Zeit erreichte, sorgte André Pollmächer für ein Highlight aus deutscher Sicht: Als Dritter steigerte sich der 26-jährige Läufer des LAC Chemnitz auf 2:13:09 Stunden und erzielte die schnellste Zeit eines deutschen Marathonläufers seit neun Jahren! Damals war Michael Fietz 2:11:25 Stunden gelaufen. Das Frauenrennen gewann Susanne Hahn (SV schlau.com Saarbrücken) souverän in persönlicher Bestzeit von 2:29:26. Alle Wettbewerbe zusammengezählt verzeichnete der Metro Group Marathon Düsseldorf rund 10.000 Anmeldungen aus über 65 Nationen. Etwa 400.000 Zuschauer säumten die Strecke bei guten Wetterbedingungen mit Temperaturen von rund 15° Celsius.

Der 29-jährige David Langat war ursprünglich nur als Tempomacher verpflichtet worden, hatte aber angekündigt, dass er durchlaufen wollte. „Ich habe mich am Abend vor dem Rennen endgültig entschlossen, nicht auszusteigen, da ich gut in Form war und die Wettervorhersage günstig war“, erklärte David Langat, der in Düsseldorf eine Prämie von 10.000 Euro verdiente. Der Kenianer, der erstmals einen großen Marathon gewann, jedoch in Paris 2006 als Fünfter bereits 2:08:58 Stunden gelaufen war, verwies den favorisierten Wilfred Kigen (Kenia/2:11:30) auf Rang zwei. Kigen erlitte bei Kilometer 36 eine leichte Verletzung der Wadenmuskulatur und konnte das Tempo nicht mehr halten. Dadurch geriet auch der avisierte Streckenrekord von 2:09:47 Stunden außer Reichweite. Bei der Halbmarathonmarke hatten die Kenianer mit einer Durchgangszeit von 63:57 Minuten noch sehr gut im Rennen für eine Kursbestzeit gelegen.

Einen starken dritten Platz in persönlicher Bestzeit von 2:13:09 Stunden belegte André Pollmächer (LAC Chemnitz). „Ich habe mich gut gefühlt und noch nicht alle Karten auf den Tisch gelegt. Ich will mich weiter verbessern. Das große Ziel ist in diesem Jahr natürlich der WM-Marathon in Berlin“, erklärte André Pollmächer, der in Düsseldorf seinen zweiten Marathon lief. In Frankfurt war er vor gut einem halben Jahr 2:14:18 Stunden gelaufen. Bezüglich des WM-Marathons sagte André Pollmächer: „Dort wird es natürlich ein anderes Rennen geben, denn der Kampf Mann gegen Mann steht im Vordergrund und nicht die Zeit.“

Beim WM-Marathon in Berlin, bei dem es auch eine Weltcup-Team-Wertung geben wird, könnten sich die besten drei deutschen Männer als Mannschaft so gut platzieren wie schon lange nicht mehr. Denn zumindest zwei weitere Läufer bewegen sich in einem ähnlichen Niveau wie André Pollmächer. Martin Beckmann (LG Leinfelden-Echterdingen) lief in Düsseldorf als Sechster ebenfalls erstmals unter 2:14 Stunden (2:13:42). Etwas Pech hatte Falk Cierpinski (SG Spergau), der das Ziel am Rheinufer nach muskulären Problemen auf Rang acht in 2:17:12 erreichte. Doch der 30-jährige Sohn des Doppel-Olympiasiegers im Marathon von 1976 und ’80, Waldemar Cierpinski, hatte sich im vergangenen Jahr bereits auf 2:13:30 Stunden gesteigert. „Ich konnte im Vorfeld des Düsseldorf-Marathons mehrere Wochen aufgrund einer Hüftverletzung nicht richtig trainieren, deswegen bekam ich heute Probleme. Ansonsten hätte ich heute wohl auch eine Bestzeit laufen können“, sagte Falk Cierpinski. Alle drei deutschen Läufer waren lange Zeit in einer größeren, zweiten Gruppe gelaufen und hatten die Halbmarathonmarke nach 66:07 Minuten erreicht. Cierpinski fiel dann als erster zurück, Pollmächer löste sich nach der 35-km-Marke entscheidend von den verbliebenen Konkkurrenten. Der 26-Jährige verfügt über die mit Abstand beste Grundschnelligkeit der deutschen Marathonläufer.

Während im Frauenrennen Titelverteidigerin Melanie Kraus (Bayer Leverkusen) bereits kurz nach der 5-km-Marke aufgrund einer Muskelzerrung im Oberschenkel aufgeben musste, dominierte Susanne Hahn den Lauf und gewann mit großem Vorsprung in 2:29:26 vor der Debütantin Melanie Schulz (LC Erfurt/2:42:47) und Sonja Oberem (Rhein Marathon Düsseldorf/2:43:49), die ihre leistungssportliche Karriere bereits beendet hat. „Ich hatte mir mehr vorgenommen, aber ab Kilometer 30 wurde es schwer. Ich bekam kaum noch die Beine hoch“, sagte die 31-jährige Siegerin, die eine Prämie von 7.000 Euro verdiente. Zum zweiten Mal in ihrer Karriere blieb Susanne Hahn unter 2:30 Stunden und unterbot die Norm für die Leichtathletik-WM in Berlin (2:32) deutlich. Dabei hatte sie lange Zeit sogar auf Kurs für eine Zeit um 2:27 Stunden gelegen. Die Halbmarathonmarke hatte sie nach 1:13:24 Stunden erreicht. „Ich weiß nicht, warum ich dann plötzlich derartige Probleme bekam. Das ist wieder einmal eine neue Marathon-Erfahrung. Am Ende war ich froh, dass es noch zur Bestzeit gereicht hat“, erklärte Susanne Hahn.

 

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