News14 Jun 2009


Friedrichs Feuerwerk: 2,06 m in Berlin! - ÅF Golden League

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Ariane Friedrich soars over the bar in front of a large home crowd (© Getty Images)

  Mit einer mitreißenden, kämpferischen und selbstbewussten Vorstellung hat Ariane Friedrich am Sonntag im Berliner Olympiastadion für Furore gesorgt. Mit ihrem Sprung über die deutsche Rekordhöhe von 2,06 m gewann sie den Hochsprung und stahl die Show beim DKB-ISTAF, dem Auftaktmeeting der ÅF Golden League. Damit hat die Jagd nach dem mit einer Million Dollar dotierten Jackpot der ÅF Golden League Jackpot spektakulär begonnen.

Galt Ariane Friedrich bereits als große Medaillenhoffnung für die IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin (15. bis 23. August), so ist die Erwartung jetzt noch höher. In der deutschen Hauptstadt brach die 25-jährige Hallen-Europameisterin den knapp 18 Jahre alten nationalen Rekord von Heike Henkel und besiegte zum dritten Mal in Folge die amtierende Weltmeisterin Blanka Vlasic (Kroatien). 2,06 Meter überflog Ariane Friedrich im Berliner Olympiastadion vor 63.896 Zuschauern. Damit hatte sie die Freiluft-Marke von 2,05 m, mit der Heike Henkel 1991 in Tokio WM-Gold gewonnen hatte, um einen Zentimeter übertroffen. Friedrichs Flug über 2,06 m war nebenbei auch ein ISTAF-Rekord und eine Jahresweltbestmarke.

Mit ihrem deutschen Rekord steht Ariane Friedrich nun in der Liste der besten Hochspringerinnen aller Zeiten gemeinsam mit Hestrie Cloete (Südafrika) und Yelena Slesarenko (Russland) auf Rang sechs. Der höchste Sprung einer Deutschen war es allerdings nicht, denn Heike Henkel war in der Halle 1992 schon über 2,07 m gesprungen.

Nach zwei Siegen über Blanka Vlasic in der vergangenen Hallensaison – beim Meeting in Karlsruhe sowie beim Hallen-EM-Finale von Turin – hat Ariane Friedrich zwei Monate vor der WM nun auch in Berlin gewonnen. Blanka Vlasic wirkte bis zu ihrem Sprung über 2,03 m souverän. Doch als Ariane Friedrich danach in diesem packenden Zweikampf alles auf eine Karte setzte, 2,06 m auflegen ließ und auf Anhieb darüber sprang, musste die Kroatin reagieren. Sie ging ihrerseits aufs Ganze, scheiterte aber zweimal klar an der Weltrekordhöhe von 2,09 m. Ariane Friedrich versuchte sich ebenfalls an der Marke, die die Bulgarin Stefka Kostadinova 1987 als bisher einzige übersprungen hatte. Mit ihrem zweiten Versuch scheiterte sie dabei nur ganz knapp. Ariane Friedrich ist also gut für weitere Höhenflüge.

Drei weitere Jahresweltbestmarken, starker 1.500-m-Lauf

Ariane Friedrich erzielte beim 68. DKB-ISTAF eine von vier Jahresweltbestlesitungen. Die anderen drei stellten Sanya Richards (USA) über 400 m (49,57 Sekunden), Augustine Choge (Kenia) über 1.500 m (3:29,47 Minuten) und Stabhochspringerin Yelena Isinbayeva (Russland) mit 4,83 m auf.

Das 1.500-m-Rennen, in dem Sieger Choge den 24 Jahre alten ISTAF-Rekord von Said Aouita (Marokko) lediglich um eine Hundertstelsekunde verpasste, war auch aus deutscher Sicht erfolgreich. Denn als Fünfter steigerte sich Stefan Eberhardt auf beachtliche 3:33,92 Minuten. Damit stieg der 23-Jährige auf zum achtschnellsten deutschen 1.500-m-Läufer aller Zeiten. Eberhardt verbesserte seine bisherige Bestzeit (3:37,10) gleich um gut drei Sekunden und lief die schnellste Zeit eines Deutschen seit zwölf Jahren. 1997 waren Dieter Baumann (3:33,51) und Rüdiger Stenzel (3:33,60) noch etwas schneller als der Thüringer. Ebenfalls eine persönliche Bestzeit erreichte Carsten Schlangen, der als Zehnter 3:34,60 Minuten lief. Beide sind damit für die WM qualifiziert.

Im Gegensatz zu 2006 überstand Kenenisa Bekele dieses Mal die erste Runde in der Jagd um den Jackpot mit Erfolg. Allerdings war es nicht einfach für den Äthiopier. "Ich musste hart arbeiten für diesen Sieg", sagte der Doppel-Olympiasieger, der in 13:00,76 Minuten knapp vor den Kenianern Abraham Chebii (13:01,08) und Micah Kogo (13:01,30) im Ziel war.

In einem hochklassigen Speerwurf-Duell setzte sich der Finne Tero Pitkämäki durch. Der Weltmeister ist damit auch im Rennen um den Jackpot. Olympiasieger Andreas Thorkildsen führte nach der ersten Runde, doch in Durchgang vier steigerte sich Pitkämäki auf 86,53 m und sicherte sich den Sieg vor dem Norweger (85,48 m)

Ebenfalls im Jackpot-Rennen sind die beiden Berliner 100-m-Sieger: Kerron Stewart (Jamaika) gewann in 11,00 vor Stephanie Durst (USA/11,15). Bei den Männern siegte Daniel Bailey (Antigua) in 10,03 vor dem Briten Simeon Williamson (10,13).

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