News23 Aug 2009


Chinas Xue Bai gewinnt Marathon

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Xue Bai of China crosses the finish line at the Brandenburg gate in the centre of Berlin to win the IAAF World Championship Marathon title (© Getty Images)

Mit einem Jahr Verspätung schaffte Xue Bai das, wovon die Chinesen vor einem Jahr geträumt hatten: Sie gewann die Goldmedaille im Marathon. In Peking bei den Olympischen Spielen war die heute erst 20-Jährige noch über 10.000 Meter an den Start gegangen und hatte in diesem Finale als 21. keine Rolle gespielt. Im olympischen Marathon hatte die chinesische Mitfavoritin Chunxiu Zhou damals Bronze gewonnen, am Sonntag lief sie in Berlin als Vierte ins Ziel. Hinter Xue Bai, die das Ziel am Brandenburger Tor nach 2:25:15 Stunden erreichte, gewann die Japanerin Yoshimi Ozaki Silber in 2:25:25. Bronze ging an die Äthiopierin Aselefech Mergia mit 2:25:32.

Kurz nach Kilometer 25 war es die russische Außenseiterin Nailiya Yulamanova , die an der Spitze das Tempo forcierte und damit die große Spitzengruppe von zuvor 23 Athletinnen mehr und mehr dezimierte. Kurz nach Kilometer 30 blieben zeitweise neben der Russin nur noch drei Athletinnen an der Spitze übrig: Die Chinesin Xue Bai, die Japanerin Yoshimi Ozaki und die Äthiopierin Aselefech Mergia. Kurz vor der 35-km-Marke ging Nailiya Yulamanova die Kraft aus. Nun gab es einen Dreikampf um Gold. Am letzten Verpflegungspunkt kurz vor Eingang der über einen Kilometer langen Zielgeraden forcierte dann Ozaki das Tempo – Mergia war geschlagen, doch Bai heftete sich an die Fersen der japanischen Siegerin des Tokio-Marathons 2008. Ozaki konnte laufen so schnell sie wollte, die Chinesin wurde sie nicht los. Rund einen Kilometer vor dem Ziel ging Xue Bai an die Spitze und lief davon zum größten Sieg ihrer Karriere. Als beste Europäerin wurde die Portugiesin Marisa Barros Sechste in 2:26:50, Kara Goucher (USA) kam als Zehnte mit 2:27:48 ins Ziel.

Chinas Läuferinnen rennen schon in sehr jungem Alter lange Strecke bis zum Marathon. Xue Bai ist ein extremes Beispiel dafür: Bereits als 14-Jährige lief sie ihr erstes Rennen über die 42,195 km und erreichte dabei außergewöhnliche 2:37:07 Stunden. Als 16-Jährige gewann sie 2005 bei den Asienmeisterschaften sowohl die 5.000 als auch die 10.000 m. „Es war mein erster WM-Start und ich hätte nie gedacht, dass ich hier Gold gewinnen würde. Ich stand nicht unter Druck und konnte locker in das Rennen gehen“, sagte Xue Bai, deren Name übersetzt ,weißer Schnee’ bedeutet. „Mein nächstes Ziel ist nun der Olympiasieg in London 2012.“

Ohne Deutschlands Top-Marathonläuferin Irina Mikitenko (TV Wattenscheid) spielten die besten nationalen Läuferinnen keine Rolle im Kampf um die vorderen Platzierungen. Auf tragische Weise, durch den Tod ihres Vaters, war Irina Mikitenko vor einigen Wochen aus dem Rennen geworfen worden. Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon), die ursprünglich 10.000 Meter rennen wollte, machte ihre Sache dabei ausgezeichnet. Nachdem sie zunächst sehr verhalten angegangen war, holte sie stark auf. „Ich hätte gerne noch ein paar mehr Läufererinnen eingeholt, aber am Ende ging nichts mehr“, sagte Sabrina Mockenhaupt. Sie erreichte bei ihrem ersten Meisterschafts-Marathon Platz 17 in 2:30:07 Stunden. Susanne Hahn (Schlau.com Saarbrücken) belegte Platz 34 in 2.38:39 und blieb damit im Rahmen der Erwartungen.

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