News21 Jun 2009


Garcia und Oeser gewinnen in Ratingen – IAAF World Combined Events Challenge

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German heptathlete Jennifer Oeser at the 2006 European Championships in Gothenburg (© Getty Images)

21. Juni 2009RatingenDer Kubaner Yordani Garcia und Jennifer Oeser haben am Sonntag ihren Vorsprung vom ersten Tag verteidigt und das 13. Erdgas-Meeting in Ratingen gewonnen, das zur IAAF World Combined Events Challenge gehört. 

Garcia sammelte im Zehnkampf 8.348 Punkte und wurde als Sieger Nachfolger seines Landsmannes Leonel Suarez, der 2008 in Ratingen gewonnen hatte. Er dürfte ein Medaillenanwärter sein für die IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin (15. bis 23. August).

Die Deutschen Norman Müller (8.295) und Stefan Drews (7.858) belegten die Ränge zwei und drei, nachdem der Hallen-Europameister Mikk Pahapill (Estland) im Stabhochsprung seine Anfangshöhe gerissen hatte. Bei windigen Bedingungen war er damit aus dem Rennen. Ansonsten wäre er aller Voraussicht nach Dritter geworden. So blieb ihm nur Rang neun mit 7.266 Punkten, nachdem er den Wettkampf fortgesetzt hatte.

Im Siebenkampf gab es in Ratingen zum dritten Mal in Folge einen deutschen Sieg. Aber dieses Mal war es nicht die Titelverteidigerin Lilli Schwarzkopf, die auch schon 2007 gewonnen hatte. Erstmals gewann Jennifer Oeser den entscheidenden WM-Qualifikationswettkampf. Sie war in den vergangenen beiden Jahren in Ratingen jeweils Zweite. Die 25-Jährige hatte mit 13,36 Sekunden über 100 m begonnen (+ 2,9 m/s Wind) und dann 1,81 m (Hochsprung), 14,17 m (Kugel), 24,48  Sekunden (200 m), 6,50 m (Weitsprung), 42,12 m (Speer) und 2:12,70 Minuten (800 m) erzielt. Tatyana Chernova (Russland/6.386) und Lilli Schwarzkopf (6.355) belegten die Ränge zwei und drei.

“Es war ein schöner Wettkampf, aber aufgrund meiner langen und späten Anreise am Freitag war ich relativ müde - vor allem bei den letzten Disziplinen", sagte der 20-jährige Garcia, der noch bis zum 1. Juli in Ratingen bleiben wird und dort trainieren will. "Bei den Weltmeisterschaften möchte ich mindestens 8.500 Punkte erzielen und einen Platz unter den ersten vier belegen", sagte der Kubaner, der in dieser Saison bereits 8.496 Punkte erreichte.

Norman Müller konnte Garcia dicht auf den Fersen bleiben und wurde Zweiter mit 8.295 Punkten (10,91 / 7,47 m / 15,27 m / 2,02 m / 48,95 / 14,54 / 43,65 m / 4,80 m / 60,89 m / 4:29,20). Damit stellte der 23-Jährige zum zweiten Mal nach Götzis in diesem Jahr eine persönliche Bestleistung auf. "Das war eine große Motivation für mich Richtung Berlin. Mein Ziel wird es sein, unter die besten Acht bei der WM zu kommen", sagte Norman Müller.

Jennifer Oeser hatte den Siebenkampf am Sonnabend mit einer erstklassigen 100-m-Hürdenzeit begonnen: 13,36 Sekunden wurden gestoppt, so schnell war die Leverkusenerin noch nie. Allerdings profitierte sie dabei von einem starken Rückenwind, so dass die Zeit nicht als Einzel-Bestleistung anerkannt werden kann. Jennifer Oeser hatte die Führung in diesem Siebenkampf somit in Disziplin Nummer eins übernommen und gab sie nicht mehr ab. Bei schwierigen Bedingungen im Hochsprung erreichte sie im Regen 1,81 m und anschließend verpasste sie im Kugelstoßen ihre Bestleistung von 14,21 m lediglich um vier Zentimeter. Den ersten Tag schloss Jennifer Oeser mit 24,48 Sekunden über 200 m ab – auch hier fehlte nicht viel zu ihrem persönlichen Rekord (24,32).

„Ich hoffe, das ich beste Deutsche sein werde, vielleicht kann ich sogar gewinnen“, hatte sich Jennifer Oeser nach dem ersten Tag noch zurückhaltend geäußert. „Der zweite Tag ist normalerweise der, an dem ich Punkte verliere und die anderen aufholen.“ Das aber war am Sonntag nicht so der Fall wie zuletzt. Mit einer Weitsprung-Bestleistung von 6,50 m gewann Jennifer Oeser sogar diesen Wettbewerb. Im Speerwurf blieb sie dagegen dann mit 42,12 m deutlich unter ihren Möglichkeiten und machte es unfreiwillig noch einmal spannend, zumal ihre Konkurrentinnen Tatyana Chernova und Lilli Schwarzkopf eigentlich die besseren 800-m-Läuferinnen sind. Doch Jennifer Oeser überraschte auch zum Abschluss: Sie war mit 2:12,70 Minuten sogar über die Mittelstrecke die Nummer eins.

„Bei einem Siebenkampf gibt es immer ein Auf und Ab. Der Speer war heute nicht gut, dafür aber der Weitsprung. Ich hoffe, dass ich in Berlin meine Bestleistung noch weiter steigern kann. Was dann herauskommt, müssen wir abwarten“, sagte Jennifer Oeser.

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