News17 Jul 2009


Bolt gewinnt im Regen in Paris mit 9,79 Sekunden - BERICHT - ÅF Golden League

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Usain Bolt goes on a victory lap after emphatically winning the men's 100m in 9.79 (© Getty Images)

17. Juli 2009ParisAn einem kühlen und sehr feuchten Abend stürmte Usain Bolt im Stade de France von Paris einmal mehr zu einer Topzeit bei Gegenwind. Der jamaikanische Superstar gewann die 100 m in der Meeting-Rekordzeit von 9,79 Sekunden und krönte damit den Freitagabend (17. Juli) beim Meeting Areva, der vierten von sechs Stationen der ÅF Golden League 2009.

Wie schon in Lausanne am 7. Juli über 200 m so musste Bolt erneut gegen Regen kämpfen. Bei einem leichten Gegenwind von 0,2 m/s verbesserte er trotzdem den Meeting-Rekord seines Landsmannes Asafa Powell von 9,85 Sekunden (2006) auf nun 9,79. Einmal mehr stürmte Bolt dabei nach einem schwachen Start erst mit ,Verspätung' davon.

Im Rennen Rennen um den mit einer Million US-Dollar dotierten ÅF Golden League-Jackpot bleiben währenddessen alle vier Athleten im Rennen: Kenenisa Bekele (Äthiopien/3.000 m), Kerron Stewart (Jamaika/100 m), Sanya Richards (USA/400 m) und Yelena Isinbayeva (Russland/Stabhochsprung) siegten nach Berlin, Oslo und Rom nun auch in Paris.

Nach den 12. IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin (15. – 23. August) wird das fünfte Meeting der AF Golden League in Zürich am 28. August stattfinden.

Mit dem zweitschlechtesten Start im Feld begann Usain Bolt das Rennen. Nachdem er die Konkurrenz eingeholt hatte, konnte er jedoch nicht ganz so eindrucksvoll davonziehen wie man das zuletzt gesehen hatte. Dies allerdings lag an der starken Konkurrenz. Daniel Bailey (Antigua) wurde Zweiter und lief dabei in 9,91 Sekunden einen Landesrekord. Der erst 19 Jahre alte Yohan Blake belegte in 9,93 Rang drei. Für den jamaikanischen Teenager war dies eine persönliche Bestzeit. Erst eine Woche zuvor war er in Rom erstmals unter zehn Sekunden gelaufen (9,96).

“Bei diesen Bedingungen ist meine Zeit prima. Aber es war vom Start bis ins Ziel kein leichtes Rennen. Meine Reaktionszeit war schlecht und daran muss ich in den nächsten Wochen vor Berlin noch arbeiten“, erklärte Usain Bolt.
Kenenisa Bekele war auch bei der vierten Station der AF Golden League nicht zu schlagen. Der Äthiopier gewann in Paris die 3.000 m und bleibt somit im Rennen um den Jackpot von einer Million US-Dollar. In der französischen Metropole bewies Kenenisa Bekele dabei einmal mehr aufsteigende Form.

Nach Siegen über 5.000 m in Berlin, Oslo und Rom standen in Paris für Bekele erstmals in dieser Saison die 3.000 m auf dem Programm. Und dazu kam in dem Golden League-Rennen vor über 46.000 Zuschauern im Stade de France ein hochkarätiger Gegner: Der US-amerikanische Doppel-Weltmeister von Osaka 2007, Bernard Lagat (1.500 und 5.000 m), forderte den äthiopischen Olympiasieger heraus. Doch wissend um die Spurtstärke des aus Kenia stammenden Bernard Lagat wählte Kenenisa Bekele in diesem Rennen eine andere Taktik. Er ließ es nicht wie bei seinen Läufen zuvor auf einen langen Schlussspurt ankommen sondern ergriff frühzeitig mit einer Tempoverschärfung die Initiative. Die vierte Runde rannte Kenenisa Bekele in knapp unter einer Minute und fortan vergrößerte er seinen Vorsprung vor den Verfolgern. Als es in die letzte Runde ging, führte der Äthiopier mit rund 20 Metern Vorsprung und am Ende war er nach 7:28,64 Minuten im Ziel. Bernard Lagat wurde in 7:33,15 Zweiter vor dem Franzosen Mourad Amdouni (7:37,50).

Der Regen sorgte für sehr schwere Bedingungen für die Stabhochspringerinnen. Das führte dazu, dass Yelena Isinbayeva ihren Wettkampf nach nur einem Sprung auch gleich wieder beendete. Dabei reichten der Russin 4,65 m zum Sieg und damit ist auch sie weiter im Jackpot-Rennen. Svetlana Feofanova war bei dieser Höhe eine von zwei verbliebenen Konkurrentin im Wettkampf. Isinbayevas Landsfrau hatte 4,55 m im ersten Versuch übersprungen, zog dann jedoch nach einem Fehlversuch über 4,65 m zurück. Anna Rogowska (Polen) wurde schließlich Dritte mit 4,55 m, nachdem sie an 4,65 m dreimal gescheitert war.
Sanya Richards lief trotz des Wetters ihre zweitschnellste Zeit in dieser Saison. Nach einem zunächst zurückhaltenden Anfang, legte sie auf dem zweiten Streckenabschnitt deutlich zu. Nach 49,34 Sekunden war die 24-Jährige im Ziel. Nur in Oslo war sie mit 49,23 bisher schneller. Novlene Williams (Jamaika) wurde Zweite mit 50,39.

Kerron Stewart überzeugte einmal mehr über 100 m und blieb damit wie Richards im Jackpot. Die Jamaikanerin war zu keiner Zeit gefährdet und gewann souverän in 10,99 Sekunden. Gemessen an ihrer derzeitigen Form ist auch sie eine heiße Anwärterin auf den Jackpot.

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